Glaubt man den Dozenten von Managementseminaren, gibt es eine Unzahl an Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Interessanter- weise verändert sich das Vokabular, das in derartigen Seminaren verwendet wird, mit der jeweiligen Wirtschaftslage.
Je erfolgreicher bestimmte Zweige der deutschen Wirtschaft sind - nehmen wir zum Beispiel die Boomphase der "New Economy" am "Neuen Markt" Ende des letzten Jahrtausends -, desto komplizierter werden die Begriffe und umso mehr werden die traditionellen Wirtschaftszweige - etwa das Handwerk und der Einzelhandel - belächelt.
In der Bankbranche ist das genauso. "Investment Banking" hieß das Zauberwort, um risikolos Provisionserträge zu erwirtschaften. Mit dem klassischen Kredit- und Einlagengeschäft - wie es die Brühler Bank eG betreibt - wollten sich die weltweit agierenden Großbanken in Zeiten steigender Kurse an den Weltbörsen nicht befassen. Wie sollten sie auch ihre kurzfristigen Renditeziele mit auf langfristigen Erfolg ausgelegten Geschäften erreichen?
Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 bis 2010 hat für eine (zu) kurze Zeit zu einem neuen Denken geführt. Sicherheit, Seriosität und Nachhaltigkeit waren wieder wichtiger als Rendite. Die Genossenschaftsbanken wurden in dieser Zeit zur Vorzeige- sparte der bundesdeutschen Bankenlandschaft. Die Volksbanken wurden zu Erfolgsbanken.
Die Lehre aus dieser Zeit ist, dass sich der wahre Wert einer vertrauensvollen Bankverbindung nicht allein in Euro und Cent ausdrücken lässt.
Die Stärke der Genossenschaftsbanken ist auch die dauerhafte Gültigkeit der Geschäftsmodelle, Wertvorstellungen und Erfolgsfaktoren. Nicht zu vergessen, wo man herkommt und sich ab und zu an die eigenen Wurzeln zu erinnern, gehört mit Sicherheit dazu.